• Autor: Bartolomeo Cristofori
• Datum: 1690
• Sammlung: MUSIK
• Technik: Rosewood and cypress
• Abmessungen: Range: Do1/Mi1-Do5
• Inventar: Inv. Eredità Bardini n.3376

Das Klavier war sicherlich die langlebigste der zahlreichen Kreationen des Paduaners Bartolomeo Cristofori, der gerade wegen seiner Erfindung in die Geschichte einging. Viele seiner Werke zeichnen sich durch radikale Neuerungen in Mechanik, Struktur und Material aus. Bei dem hier ausgestellten Instrument handelt es sich um ein ovales Spinett, dessen rechteckiges Gehäuse an beiden Seiten in zwei spitzen Bögen ausläuft. Der Klang wird durch eine Tastatur erzeugt, deren Saiten wie bei einem Cembalo gezupft werden, doch Form, Mechanik und Klang sind ausschließlich das Ergebnis der Kreativität des Konstrukteurs.

Dies ist das älteste erhaltene Werk von Cristofori, das 1690 für Ferdinando de’ Medici, zwei Jahre nach seinem Umzug nach Florenz, entworfen und gebaut wurde. Cristofori wurde dort vom Großfürsten als „Instrumentalist“ angestellt, zuständig für Transport, Wartung und Bau von Musikinstrumenten. Das Spinett wurde erst vor kurzem unter den Objekten der Sammlung des Florentiner Antiquars Stefano Bardini wiederentdeckt, nachdem seine Spuren über drei Jahrhunderte lang völlig verloren gegangen waren.
Seine rechteckige Form, die in zwei Spitzbögen gipfelt, verbindet die Harmonie des Designs mit der Suche nach einem anspruchsvolleren Klangbild. Ein ähnliches Instrument, drei Jahre später ebenfalls für Ferdinando de’ Medici gebaut, befindet sich heute in Leipzig im Musikinstrumentenmuseum der Universität.