Inthronisierte Madonna mit Kind, Johannes der Täufer, Nikolaus und Engeln
Gherardo Starnina
Gherardo di Jacopo di Neri, bekannt als Starnina (doc.1387 – 1412)
MALEREI
Datenblatt
- Autor: Gherardo Starnina
- Datum: um 1405-1410
- Sammlung: MALEREI
- Technik: Tempera und gold auf tafel
- Abmessungen: 104 x 58,5 cm
- Inventar: Inv. 1890 n. 441
Werkbeschreibung
Dieses kleinformatige Täfelchen, die für die private Andacht bestimmt ist, zeigt die Madonna mit Kind auf einer Wolkenbank sitzend und umgeben von einer Mandorla von Seraphim, entsprechend der Ikonographie der himmlischen Jungfrau der Demut, einer besonderen Deklination der Jungfrau der Demut, bei der Maria nicht auf dem Boden sitzt, sondern als Regina Coeli in den Wolken schwebt. Zu Füßen Marias knien Johannes der Täufer und den Heiligen Nikolaus, letzterer erkennbar an den drei goldenen Kugeln, die er in seiner Hand hält, seinem typischen Merkmal. Zu beiden Seiten der Jungfrau stehen zwei Engelspaare. Hinter den Köpfen der beiden göttlichen Boten, die eine Blumenvase halten, kann man die Abdrücke der beiden Kapitelle erkennen, die zum ursprünglichen Rahmen der Tafel gehören.
In der Vergangenheit wurde der Autor dieses Gemäldes gerade wegen der äußerst lebhaften Haltung, mit der das Jesuskind, das sich aus der Umarmung seiner Mutter zu winden scheint, hier dargestellt ist, als Meister des Bambino Vispo bezeichnet. Dieser Maler wurde später als Gherardo Starnina identifiziert, ein Florentiner, der zwischen 1395 und 1401 in Valencia tätig war. Erinnerungen an diese iberische Erfahrung finden sich auch in unserem Werk wieder, insbesondere in der aufgeladenen, fast humorvollen Mimik der Figuren, in den leuchtenden Farben, die die fröhliche Atmosphäre der Szene verstärken, vor allem aber in der knalligen Dekoration der Bodenfliesen und des Mantels des Heiligen Nikolaus. Neben diesen Aspekten der internationalen Kultur ist Starnina jedoch auch darauf bedacht, die große florentinische Bildtradition des frühen 14. Jahrhunderts wiederzubeleben, wie die beiden Engel mit Blumenvasen zeigen: eine Hommage an Giottos Ognissanti-Madonna (Florenz, Uffizien).