DIE BRONZEN VON RIACE – EIN BILDERSCHAU
Fotografien von Luigi Spina
kuratiert von Carmelo Malacrino
Ausstellung verlängert bis Sonntag, 2. April 2023.
Die Galleria dell’Accademia di Firenze, in Zusammenarbeit mit dem MArRC, dem Archäologischen Nationalmuseum Reggio Calabria, beherbergt vom 20. Dezember 2022 bis zum 12. März 2023 die Ausstellung DIE BRONZEN VON RIACE – EIN BILDERSCHAU, Fotografien von Luigi Spina, kuratiert von Carmelo Malacrino, Direktor des MArRC, anlässlich des 50. Jahres seit ihrer Entdeckung, ein außergewöhnliches Ereignis, das die Geschichte des künstlerischen Erbes unseres Landes geprägt hat.
„Im Rahmen des Programms DAVID 140, das den 140. Jahrestag von Michelangelos Meisterwerk in der Tribüne unseres Museums feiert“ – erzählt Cecilie Hollberg, Direktorin der Galleria dell’Accademia di Firenze – „wollten wir, wenn auch nur virtuell, die Skulpturen der schönsten und mächtigsten Helden der Kunst vereinen: die Statuen, die aus dem Meer von Riace auftauchten, restauriert und zum ersten Mal genau hier in Florenz ausgestellt, hier erzählt durch die wunderschönen Aufnahmen von Luigi Spina, und unseren David, um zusammen mit Carmelo Malacrino und dem MArRC zwei wichtige Geburtstage zu feiern. Eine einzigartige Gelegenheit, eine bedeutende und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen zwei Institutionen des MiC – Ministerium für Kultur, wie unsere, zu schaffen.“
„Das Bild der Bronzen von Riace in die Stadt zurückzubringen, in der sie zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurden, ist eine große Emotion“, kommentiert Direktor Malacrino. „Fünfzig Jahre nach ihrer Entdeckung ziehen diese beiden „Meisterwerke des Mittelmeers“ weiterhin Hunderttausende von Besuchern aus aller Welt nach Kalabrien. Ich danke der Direktorin Hollberg dafür, dass sie zwei Ikonen der Kunst vereinen wollte: die Bronzen von Riace und den David von Michelangelo. Ein eindrucksvolles Ausstellungserlebnis und ein konkretes Beispiel für die Synergie zwischen großen italienischen Museen.“
Die beiden prächtigen Bronzestatuen wurden am 16. August 1972 bei einem Fischfangausflug in der Nähe von Riace Marina in 8 Metern Tiefe entdeckt. Nach einer abenteuerlichen Bergung wurden die beiden Krieger – zwei nackte männliche Figuren, die konventionell A und B oder „der Junge“ und „der Alte“ genannt werden und etwas größer als lebensgroß sind – ins Nationale Museum von Reggio Calabria transportiert, wo sie einer ersten Restaurierung unterzogen wurden, die später, Anfang 1975, dem Labor der Archäologischen Aufsichtsbehörde von Toskana anvertraut wurde. Die Bronzen wurden erstmals im Dezember 1980 im Archäologischen Museum in Florenz und dann 1981 im Palazzo del Quirinale in Rom der Öffentlichkeit gezeigt. Ein Ereignis von großer Medienresonanz, das Menschenmengen aus aller Welt anzog. Studien haben ergeben, dass die beiden Werke auf das goldene Zeitalter der griechischen Kunst zurückzuführen sind, etwa aus der Mitte des 5. Jahrhunderts vor Christus. Sie sind Beispiele einer meisterhaften und feinen Bronzetechnik, die möglicherweise von zwei verschiedenen Meistern aber dennoch für eine öffentliche Bestimmung geschaffen wurden.
In der Galleria dell’Accademia di Firenze sind in den temporären Austellungssälen im Erdgeschoss 16 großformatige Fotografien (90 x 134 cm) zu sehen, ein Werk, das aus der Zusammenarbeit von Carmelo Malacrino und Luigi Spina anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ihrer Entdeckung entstand. Eine Hommage an die Kraft und ikonografische Schönheit der Bronzen von Riace, unbestrittene Meisterwerke der griechischen Kunst des 5. Jahrhunderts v. Chr. Die Bildsequenz, acht plus acht, die jeweils der Statue A und der Statue B gewidmet sind, schafft, wie Spina erklärt, eine langsame und unaufhörliche Erzählung. „Sie hebt die bronzene Epidermis hervor, die für jedes Subjekt unterschiedlich ist und Form, Dichte und Glanz annimmt. Das Chiaroscuro der Körper nimmt das Farbenspektrum der Bronze an, das bei wechselndem Licht die Körperoberflächen zeigt, die mit dem Auge des Betrachters in Dialog treten“. Das Ziel des Fotografen ist, die Aspekte hervorzuheben, die nicht nur objektiv sichtbar sind, sondern unsere Kultur im Innigsten betreffen.
Die Ausstellung wird von einem wertvollen dreisprachigen Band (Italienisch, Englisch und Französisch) begleitet, der von 5 Continents Editions in der Reihe „Verborgene Schätze“ herausgegeben wurde. Darin werden die Bilder von Spina von einer historischen und künstlerischen Erzählung über die beiden Statuen begleitet, mit Texten von Carmelo Malacrino und Riccardo Di Cesare, Archäologe und Dozent an der Universität von Foggia, die es dem Leser ermöglichen, in die faszinierende Geschichte der Bronzen einzutauchen, zwischen wissenschaftlichen Wahrheiten und noch unbeantworteten Fragen.
LUIGI SPINA. Seine Hauptforschungsgebiete sind Amphitheater, der Gemeinsinn für das Heilige, die Verbindungen zwischen Kunst und Glaube, antiken kulturellen Identitäten, der Vergleich mit der klassischen Skulptur, die obsessive Meeresforschung, die Kisten des träumenden Archäologen (Giorgio Buchner). Er hat mehr als 22 fotografische Fotobücher über persönliche Forschungen veröffentlicht und renommierte Fotokampagnen für Institutionen und Museen durchgeführt. Zu den veröffentlichten Bänden, in verschiedenen Sprachen und weltweit vertrieben, gehören: das Projekt über das Forum Romanum, L’Ora Incerta, Electaphoto (2014); The Buchner Boxes (2014), Le Danzatrici della Villa dei Papiri (2015), Diario Mitico, Cronache visive sulla collezione Farnese (2017), Canova. Quattro tempi (2020), I Confratelli (2020), alle erschienen bei 5 Continents Editions; Volti di Roma alla Centrale Montemartini, Silvana Editoriale (2019), Sing Sing, il corpo di Pompei (2020), und Bronzi di Riace (2022), alle bei 5 Continents Editions.
Im Jahr 2020 wurde er von Artribune zum besten Fotografen des Jahres ausgezeichnet. Im Jahr 2022 war er unter den Finalisten für den 73. Michetti-Preis für zeitgenössische Kunst und Gewinner des ersten Digital Michetti.
Zu den Kultureinrichtungen, in denen er seine Werke ausgestellt hat, gehören: Archäologisches Museum in Neapel; Kapitolinische Museen in Rom; Museum Campano in Capua; Galleria San Fedele, Mailand; Museum MADRE, Neapel; Palast des EUR, Rom; Königspalast von Caserta; MACRO, Rom; Galerie Patrick Mestdagh, Brüssel; MIAFAIR Mailand; Postermostra, Lissabon; Kranj, Slowenien; Gallery of Fine Art Usbekistan; MART Rovereto; Archäologisches Nationalmuseum von Reggio Calabria.
Seine Werke sind dauerhaft aufbewahrt und ausgestellt im Nationalen Römischen Museum im Palazzo Altemps, Rom; Flughafen Capodichino, Neapel; Archäologisches Nationalmuseum von Neapel; Archäologisches Nationalmuseum von Reggio Calabria; Stiftung Michetti, Francavilla al Mare (Chieti).
Ausstellung
Vergangene
2022-12-20
2023-04-02