Tenorbratsche
Antonio Stradivari
MUSIK
Datenblatt
- Autor: Antonio Stradivari
- Datum: 1690
- Sammlung: MUSIK
- Technik: Fichte und Ahorn
- Inventar: Inv. Cherubini 1988/15
Bildergalerie
L'opera
Die Tenorbratsche, die in der Abteilung für antike Musikinstrumente der Galleria dell’Accademia ausgestellt ist, wurde 1690 von Antonio Stradivari gebaut und ist auch als Medici-Bratsche bekannt, weil sie speziell für den Großfürsten Ferdinando de ‚Medici aus Fichten- und Ahornholz für das sogenannte Quintetto Mediceo hergestellt wurde, das aus zwei Geigen, zwei Bratschen (Tenor und Alt-Bratsche) und einem Cello bestand, entsprechend der typischen Kammerorchesterbesetzung. Sie zeichnet sich durch äußerste Raffinesse aus, dank der Einlagen aus Elfenbein, Ebenholz und Perlmutt, einem Material, aus dem auch das Medici-Wappen gefertigt ist. Das berühmte Streichquintett, von dem das hier ausgestellte Gemälde von Giovan Antonio Gabbiani zeugt, auf dem Ferdinand von seinen Musikern umgeben ist, wurde leider aufgelöst. Neben der bewundernswerten Bratsche bewahrt die Galleria dell’Accademia noch das Cello, das ebenfalls mit dem Medici-Wappen verziert ist. Nach dem Aussterben des Medici-Geschlechts wurde das Großherzogtum Toskana der regierenden österreichischen Familie Habsburg-Lothringen übergeben, und gerade während der lothringischen Zeit (1737-1860) wurden viele Streichinstrumente verändert, um sie dem Geschmack und dem aufzuführenden Musikrepertoire anzupassen. Insbesondere wurde die Position des Halses verändert, indem er nach hinten gebogen wurde, um seine Widerstandsfähigkeit gegen die Saitenspannung zu erhöhen und so einen helleren Klang zu erzielen, und infolgedessen wurde die Tastatur verlängert, um den Tonumfang in Richtung der hohen Töne zu erweitern. Die Medici-Viola ist das einzige Instrument auf der Welt, das vom berühmten Geigenbauer aus Cremona in seiner Originalstruktur perfekt erhalten geblieben ist, ohne dass der Hals verlängert oder verkleinert wurde.