• Autor: Mariotto Albertinelli
• Datum: 1510
• Sammlung: MALEREI
• Technik: Öl auf Tafel
• Abmessungen: 385 x 250 cm (mit Rahmen)
• Inventar: Inv. 1890 nr. 8643

Das Altarbild wurde bei Mariotto Albertinelli für den Altar der Compagnia di San Zanobi in Auftrag gegeben, die im Dom zu Florenz tagte. Der Maler wurde zwischen 1506 und 1511 für seine Ausführung bezahlt. Im Jahr 1516 beschlossen die Mitglieder der Gesellschaft, die Dekoration des Altars mit zwei weiteren Gemälden zu vervollständigen, die die Verkündigung des Herrn flankieren sollten. Es handelte sich dabei um das Wunder des Heiligen Zanobi und die Translation des Leichnams des Heiligen Zanobi, von Ridolfo del Ghirlandaio, die heute ebenfalls in der Galleria dell’Accademia zu sehen sind. Es ist jedoch nicht klar, wie dieses Altarbild genau aufgebaut war.

Mariotto musste frühestens 1508 mit der Arbeit an der Verkündigung des Herrn beginnen. In dem Gemälde ist der Einfluss von Fra Bartolommeo, mit dem Albertinelli erst in den letzten Monaten jenes Jahres eine künstlerische Verbindung einging, auf den Maler deutlich spürbar, was sich insbesondere in der Figur des segnenden Gott-Vaters, der von Engeln umgeben ist und sich gegen rosige Wolken abhebt, sowie in den Posen der spielenden Engel zeigt.

Die grandiose architektonische Kulisse, vor der sich die Szene entfaltet, stellt die höchste Leistung des Malers auf diesem Gebiet dar und spiegelt sein Interesse an perspektivischer Architektur wider, die auch von Giorgio Vasari in seinem dem Künstler gewidmeten Leben erwähnt wird. In diesem Fall basiert die komplexe räumliche Einstellung auf einer Zeichnung von Raffael (Stockholm, Nationalmuseum) für ein Gemälde desselben Themas. Zu der grandiosen szenischen Konstruktion fügt Albertinelli eine sorgfältige Hell-Dunkel-Forschung hinzu, die bereits von dem Historiographen von Arezzo gelobt wurde.