• Autor: Odoardo Borrani
• Datum: 1860 - 1870
• Sammlung: MALEREI
• Technik: Öl auf Tafel
• Abmessungen: 42 x 37 cm
• Inventar: Inv. 1890 nr. 10107

Odoardo Borrani (Pisa 1833 – Florenz 1905), einer der Gründer der Macchiaioli-Bewegung, stellt in zwei Gemälden das Innere der Galleria dell’Accademia in Florenz dar: Das erste ist in Rom in der Galleria Nazionale d’Arte Moderna ausgestellt, das zweite befindet sich in unserem Museum.

Mit schnellen und präzisen Pinselstrichen dokumentiert Borrani die Einrichtung der Galerie um die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine eindrucksvolle Momentaufnahme, in der die damals im Museum ausgestellten Meisterwerke gut erkennbar sind. Die Maestà von Giotto und Cimabue und die Beata Umiltà von Pietro Lorenzetti (heute in den Uffizien), die Reliefs von Taddeo Gaddi, Die Vision des Heiligen Bernhard von Matteo di Pacino und das namensgebende Gemälde des Meisters der Magdalena, alles Werke, die dank Borranis Fähigkeit, mit wenigen Pinselstrichen die markanten Merkmale dieser Meisterwerke zu skizzieren, sofort erkennbar sind.

Zwei elegant gekleidete weibliche Figuren helfen dabei, die Atmosphäre des damals dem benachbarten Accademia di Belle Arti angeschlossenen Studienorts zu verstehen.

Die Galerie hatte damals hauptsächlich eine pädagogische Funktion und wurde hauptsächlich von den Studenten der Akademie genutzt, die ausgiebig von del Kopierübung Gebrauch machten. Von anderer Bestimmung war der sogenannte Saal des 19. Jahrhunderts, der in der Mitte des Gemäldes zu erkennen ist. Hier wurden viele Jahre lang die preisgekrönten Werke der Schüler der römischen Internate und des dreijährlichen Wettbewerbs der Florentiner Akademie ausgestellt. Erkennbar ist Der Aconzio von Ulisse Cambi, der sich jetzt am Eingang der Gipsoteca befindet.

Das Gemälde wurde 2003 vom Staat erworben und kürzlich restauriert.